In Deutschland müssen in großer Zahl neue und vor allem bezahlbare Wohnungen gebaut werden. Vor allem in den Ballungsgebieten besteht ein erheblicher Nachholbedarf. Die Gründe sind vielfältig: Überproportional steigende Grundstückspreise, höhere gesetzgeberische und kommunale Anforderungen oder auch steigende Erwartungen der Mieter und Käufer an Qualität und Größe der Wohnungen. Immer größere Bevölkerungsteile können oder wollen dieser Spirale aus Qualität und Kosten nicht mehr folgen. Zahlreiche Haushalte mit geringem Einkommen haben zunehmend Schwierigkeiten, sich am Wohnungsmarkt adäquat zu versorgen. Der Ruf nach bezahlbarem Wohnraum wird größer. Der aktuelle hohe Zuzug von Flüchtlingen hat dieses Problem nochmals verschärft und in den Fokus des öffentlichen Diskurses gestellt. Die Bemühungen, kurzfristig Wohnraum zu schaffen, meist mit Container- oder Systembauten, haben nur teilweise zu befriedigenden Ergebnissen geführt.
Die Notwendigkeit der Flüchtlingsunterbringung führt unmittelbar zu einer Diskussion über kostengünsti-gen und sozial integrierten Wohnungsbau. Viele heutige Geflüchtete und nachziehende Familienangehörigesind zukünftige Einwohner unseres Landes. Sie benötigen kurzfristig bezahlbaren Wohnraum – wie auch die zahlreichen Bürgerinnen und Bürger, die auf den Wartelisten der kommunalen Wohnungsgesellschaften und Baugenossenschaften stehen. Die vorhandenen knappen Finanzressourcen und Planungskapazitäten müs- sen daher im Wesentlichen für den Wohnungsbau eingesetzt werden. Nur im unbedingt notwendigen Maßdürfen sie in Provisorien der Unterbringung von Flüchtlingen fließen.
Mit diesem Wettbewerb sollen Konzepte entwickelt werden, wie das örtliche Baugewerbe schneller als im konventionellen Bauen und dennoch in angemessener Qualität und Nachhaltigkeit Wohnungen zu bezahlbaren Kosten bauen kann. Dabei soll das Augenmerk darauf liegen, trotz der bei den Baumaßnahmen gegebe- nen Dringlichkeit langfristig tragfähige und nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
Im Wettbewerb sollen die besten realisierbaren Lösungsansätze prämiert, diese von den an der Auslobung beteiligten Realisierern mit den Preisträgern beispielhaft errichtet und zur Vervielfältigung und Nutzung durch Dritte in ganz Niedersachsen und Bremen und darüber hinaus bereitgestellt werden.
Offener 2-phasiger Wettbewerb "Wohnraum schaffen"
6 unterschiedliche Grundstücke (01 Bremen, 02 , 03/06 Hannover, 05 Sarstedt)
Auslobergemeinschaft vertreten durch die Architektenkammer Niedersachsen
Grundstück 01: Architekten Höflich und Schmotz Grundstück 03: btp Architekten Brandenburg tebarth Partnerschaft mbB Grundstück 05: N2M Architektur & Stadtplanung GmbH + mehlig moshfeghi architekten GbR Grundstück 06: Feldschnieders + Mister
15. Juli 2016
verfahrensmanagement, wettbewerbsbetreuung